Innenbereich

Doch nicht nur im Hinblick auf ihre exponierte Lage ist die Glungezer-Hütte ein echtes Highlight. Auch der Innenbereich, der bei der Hüttenerweiterung 1935/36 durch den bekannten Architekten Theodor Prachensky entworfen wurde, darf als sehr sehenswert bezeichnet werden. So wurde bei einer späteren Generalsanierung des Innenbereichs (2011) durch Architekt DI Simon Unterberger die „Prachensky-Gaststube“ mit großer Sorgfalt erhalten und restauriert.

Theodor Prachensky (* 7. Juni 1888 in Innsbruck; † 23. Februar 1970 ebenda) zählt zu den bedeutendsten Architekten in Tirol.

Für ihn war es wichtig, neben seiner vierzigjährigen Tätigkeit für das Innsbrucker Bauamt auch bei privaten Auftraggebern Beschäftigung zu finden. In diesem Zusammenhang befasste er sich 1935/1936 mit einer Bauaufgabe, die ihm als Bergsportler besonders gelegen war, der Erweiterung der Glungezer-Hütte (des SC-Tirol) auf 2.610 Metern Seehöhe.

Die Erweiterung, der Versuch einer neuen alpinen Gestaltung – die massiven Mauern, das Einfügen in den klimatisch exponierten Standort mit der behaglichen Gaststube waren eine Erfolgsgeschichte dieser Zeit. Mit seinem Schwager Franz Baumann wurde diese Architektur ein Inbegriff „modernen Bauens“ der Zwischenkriegszeit in den Alpen.

Vereinstafel & Logo des SCT

Gründungsmitglied Hans Hohenegger hatte dieses große Klubschild 1933 vom Patscherkofel zur Klubhütte getragen, als er von einer Lawine am Nordhang des Patscherkofels mitgerissen und gestorben ist.

ÖAV-Edelweiß in Keramik

Als Geschenk der Sektion Hall in Tirol für die Glungezer-Hütte gestaltet Bildhauer Siegfried Oberleitner, Absam, ein künstlerisches ÖAV-Edelweiß in Keramik. Dieses Edelweiß ziert auch die Lizumer-Hütte seit ihrem 100-jährigen Jubiläum.

Das „Glungezer-Lied“

Im Rahmen einer Fernsehgeschichte (1989) über die „Glungezer Senioren“, für die Sendung „Tirol heute“ des Österreichischen Rundfunks (ORF), unter Regie von Gerald Aichner, wird nach dem Essen gesungen und musiziert.

Dies geschieht unter „Prof. Ferry Strassl, der aus dem Stegreif das „Glungezer Füchse Lied“ textet und auf seiner Ziehharmonika spielt.

1992 folgt das „Glungezer-Füchse-Lied“ (Text & Komposition Ferry Strassl) und im Jahr 2011 komponiert Siggi Schmid das Lied „Glungezer Fuchs“, welches er dem Alpenverein Hall widmet und im Jahr 2012 in Alberta (Canada) seine „Welt-Uraufführung“ erlebte.

„Britannia Bar“

Die „Britannia Bar“, von Architekt Simon Unterberger 2012 entworfen, mit Blick durch die Glasscheibe auf das alte Mauerwerk der Hütte aus der Bauphase 1934, bildet einen architektonisch-historischen Blickfang.

Die Section Britannia des Austrian Alpin Club in London, eine Schwesternsektion des Alpenvereins Hall, spendierte aus Begeisterung für die Hütte und die Sanierung der Prachensky-Stube die neue Bar. Zum Dank dafür wurde diese nach ihrem Sponsor „Britannia-Bar“ benannt.